Im Mittelpunkt einer nachhaltigen Beschaffung steht die Befolgung von Anordnungen und Vorschriften. Im Rahmen der Beschaffungsverträge müssen die Lieferanten zusichern, dass sie beispielsweise in den Bereichen Menschenrechte, Arbeits- und Produktsicherheit, Umweltschutz sowie Korruption und Bestechung so handeln, wie UPM es von ihnen erwartet.
Die Unterzeichnung eines Vertrags oder des dazugehörigen Kodex für Lieferanten und Drittparteien allein stellt jedoch noch nicht sicher, dass die Vertragsbestimmungen auch in der Praxis umgesetzt werden. Zusätzlich zum Vertrag wird durch eine Risikoeinschätzung ermittelt, wie es im Land des Lieferanten um die Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte bestellt ist, ob es möglicherweise Sicherheitsrisiken hinsichtlich des Produktionsprozesses gibt und wie die Lieferketten des Lieferanten aussehen und funktionieren.
Umfrage zu den Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrern
UPM überwacht und überprüft seine Lieferanten regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie die vereinbarten Standards einhalten. Ein Beispiel für diesen Prozess ist eine Umfrage zu den Arbeitsbedingungen bei UPM Schongau. Der in neun Sprachen verfügbare Fragebogen wurde allen LKW-Fahrern vorgelegt, die an einem Tag am Standort eintrafen.
Vesa Mannola, VP, Logistics Distribution, Supply Chain, sagt, dass man sich durch die Befragung ein konkretes Bild von den täglichen Arbeitsabläufen der LKW-Fahrer machen wollte.
„Es ist für uns sehr wichtig, dass die Beschäftigten in unserer Logistikkette zufrieden sind und gute und sichere Arbeitsbedingungen vorfinden“, sagt er. „Natürlich ist das zum Teil schon durch die gesetzlichen Vorschriften gegeben, aber wir wollten einen Schritt weiter gehen und von den Arbeitern selbst etwas darüber hören.“
Mannola war mit den Ergebnissen zufrieden. Rund zwei Drittel der Fahrer haben an der Befragung teilgenommen, so dass die Beteiligungsquote recht hoch war. 65 Prozent von ihnen gaben an, dass sie entweder zufrieden oder sehr zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen sind.
Mannola zufolge sind die Arbeitszeiten kein wirkliches Problem für die Fahrer, auch wenn jeder vierte Fahrer berichtet, gelegentlich mehr als 49 Stunden pro Woche zu arbeiten. Die dringlichsten Anliegen betreffen die Verkehrssicherheit, die langen Wartezeiten bei der Verladung und Auslieferung und überfüllte Rastplätze oder Autobahnparkplätze.
„Letztendlich geht es vor allem um einfache, grundlegende Dinge“, sagt Mannola. „Obwohl die Befragung nur stichprobenartig an einem Tag an einem Standort durchgeführt wurde, hat sie uns doch einen Überblick über die Lage vermittelt.“
Ähnliche Befragungen sollten Ende 2020 auch in Rostock und Antwerpen durchgeführt werden, fanden aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt. Sie sollen nachgeholt werden, sobald sich die Lage entspannt hat. Und die Befragung in Schongau lieferte einige Erkenntnisse, die in zukünftige Umfragen einfließen können.